Thalia – Inbegriff für zukunftsweisende Lesewelten
1919 gegründet, ist Thalia seit dem Zusammenschluss mit der Mayerschen Buchhandlung Europas bedeutendstes familiengeführtes Buchhandelsunternehmen. Seine Mission: Das Lesen soll im Leben der Menschen präsent bleiben und Kunden sollen immer und überall die passende Lektüre finden. Der einzigartige Mix aus persönlicher Beratung, inspirierenden Sortimenten und innovativen digitalen Lösungen bildet nahtlos ineinandergreifende Einkaufserlebnisse.
Thalia ist ein führender Omnichannel-Händler
Bereits seit vielen Jahren vernetzt Thalia seine Vertriebswege und treibt die digitale Transformation immer weiter voran. Neben mehr als 350 Buchhandlungen, gibt es eine Vielzahl von Online-Diensten, über die aktuell ca. 10 Millionen Produkte angeboten werden. Beflügelt von Impulsen aus der Kultur und Gesellschaft entstehen ständig neue Angebote für Kundinnen und Kunden. Unter anderem ist das Unternehmen Mitglied der 2013 gegründeten tolino Allianz, der sich mittlerweile international mehr als 2.000 Buchhandlungen angeschlossen haben. Somit hat sich die E-Reader-Familie tolino hierzulande als Alternative zum Kindle bestens etabliert.
Zukünftig sollen deutlich mehr Bücher und Artikel online vermarktet werden. Die Organisation dieses wachsenden Portfolios an Produkten und Dienstleistungen über die gesamte Wertschöpfungskette birgt eine immense Herausforderung. Eine vernetzte Infrastruktur, die leistungsstark und bedienerfreundlich ist, ist hierfür notwendig. Im Bewusstsein dessen, startete das Management von Thalia die Neuentwicklung der hauseigenen PIM-Plattform. Oberste Prämisse: Anstelle einer monolithischen Software sollen diverse Anwendungen für spezialisierte Dienste treten.
Ein Blick hinter die Kulissen – hier geht es um Millionen
Unterschiedliche und über Länder verteilte Thalia-Fachbereiche arbeiten täglich mit über 300 Millionen Datensätzen, Hunderten von Attributen und Dutzenden von Kanälen – Tendenz steigend. Im Laufe der Zeit müssen weitere Millionen Artikel organisiert werden. Ungefähr 35 Datenlieferanten melden bibliographische Artikeldaten. Zur Optimierung der Datenqualität sollen zukünftig weitere Hersteller und externe Agenturen direkt an die IT angebunden werden.
Gutes noch besser machen: mit neuer Technologie und nutzerfreundlichem UI
Das Thalia-Development Team hatte die technologischen Weichen mit dem Single-Page-Application Ansatz auf Basis von Vue.js bereits gestellt. Nun galt es, den richtigen Partner zu finden, der die nötige Erfahrung mit den Besonderheiten und Anforderungen eines Enterprise PIM-Systems hat und gleichzeitig in der Lage ist, eine Benutzeroberfläche nach modernen Maßstäben für eine solche Plattform zu gestalten – benutzerfreundlich und leistungsstark, damit ein intuitives und gleichzeitig professionelles Arbeiten für die kommenden Jahre möglich ist. Mit klarer Strategie, langjähriger interdisziplinärer Erfahrung rund um die Themen Produktinformationsmanagement, User Experience/User Interface und agiler Arbeitskultur konnte communicode im Pitch überzeugen.
Intelligentes Produktmanagement durch optimale User Experience
PIM-Systeme dienen der Massenverarbeitung von Produktinformationen und haben zwei wesentliche Perspektiven: manuelle und automatisierte Prozesse. Eine optimale User Experience ermächtigt den Nutzer bei anspruchsvollen manuellen Aufgaben und automatisiert wiederkehrende Tätigkeiten. Für das initiale Projekt wurden folgende Ziele und Maßnahmen definiert:
- Konzeption einer nachhaltigen PIM Strategie für Thalia
- Analyse und Modellierung von Business Value Driven Workflows
- Entwurf eines modernen Bedien- und Designkonzepts
- Entwicklung und Umsetzung des initialen Product Backlogs
Ziel des hier beschriebenen Projektes war zunächst, eine zukunftsfähige PIM-Strategie zu entwerfen. Das Verstehen um die Aufgaben einzelner Rollen bei Thalia einerseits als auch der Ziele des Unternehmens andererseits ist hier die Kunst. Relevante Geschäftsprozesse wurden von communicode geprüft und modelliert, um daraus neue, effektive User Journeys abzuleiten – PIM-Experten und UX-Designer arbeiteten hier Hand in Hand.
Ein Herz für den User gepaart mit strategischer Denke
Das daraus entstandene Konzept beleuchtet insbesondere die Sicht einzelner Rollen im Unternehmen auf Daten, Prozesse und Kanäle und macht sie mittels des neuen Bedienkonzeptes und User Experience transparent. communicode entwickelte ein Produkt-Backlog, in dem die gesamte PIM-Plattform anhand von rund 100 User Stories beschrieben wurde. Gemeinsam mit den Stakeholdern und Anwendern bei Thalia identifizierten communicodes PIM-Consultants und Designer folgende Themenschwerpunkte:
- Suche & Recherche
- Content Creation
- Content Enrichment
- Content Publication
- System Verwaltung
Nach diesen Erkenntnissen entwarf communicode die entsprechende Informationsarchitektur und relevante Anwendungsszenarien. Automatisierungspotentiale zur Redundanzvermeidung und zur Prozessoptimierung werden konsequent genutzt, um Produktmanagement intelligenter, übersichtlicher und effizienter zu gestalten. Somit wird die neue PIM Applikation intuitiver und vielseitiger verwendbar und verbessert Arbeitsabläufe und Abstimmungsprozesse. Das Projekt unterstützt und fördert den kontinuierlich voranschreitenden Change-Management Prozess bei Thalia.
Designing a system
Nach der Workshop- und Prototyping-Phase gestaltete communicode für das Look and Feel des neuen Thalia-PIMs ein UI-Komponentensystem, welches das Fundament der Benutzeroberfläche bildet und das Corporate Design verinnerlicht. Diese UI-Komponenten finden sich im Thalia-Development-Framework wieder.
Rich-Wireframe mit Vue.js
Vue.js wurde von Thalia gewählt, weil das Framework auf dem Material Design von Google basiert und sich deshalb besonders für browserbasierte Anwendungen eignet. Als sogenanntes progressives Framework lassen sich sowohl kleinere Prototypen, als auch größere komplexere Applikationen damit entwickeln.
Eine der größten Stärken des Vue Design Systems ist, was wir gerne Rich-Wireframe nennen: Bereits in der Prototyping-Phase entsteht ein Wireframe, der in seiner Anmutung dem UI schon sehr nahe kommt. Somit ist ein agiler interdisziplinärer Workflow bei der Konzeption von Seiten und Komponenten bis zur technischen Umsetzung auch nachhaltig gewährleistet, und die Benutzeroberfläche kann dem funktionalen Fortschritt jederzeit folgen.
Marc Zeyen | Art Director communicodeAgil zum Ziel: Werkzeuge für erfolgreiche Zusammenarbeit
Zeitnahe Kollaboration und regelmäßige inkrementelle Ergebnisse erfordern eine möglichst agile Organisationsumgebung. Hier empfahl sich Jira zur Projektverfolgung und Gallery.io für Präsentation, Feedback-Management, Dokumentation und Developer Hand Offs. Außerdem wurde mit einem gemeinsamen UI-Komponentensystem gearbeitet, um Reibungsverluste zwischen Design (communicode) und Development (Thalia) zu vermeiden.