Auch wenn das „erst“ mein 5. Community Day war, muss ich festhalten, wie professionell alles über die Jahre geworden ist. Von der Auswahl der Speaker, den Abläufen, dem Catering, bis hin zum Networking – einfach ein rundum gelungener Tag.
Es fühlte sich gleichzeitig ein wenig an, als ob der erste Schultag und Familienfeier auf einer E-Commerce Messe antreffen, denn nach zwei Jahren konnte man endlich einmal wieder alte Bekannte wieder und neue, bisher rein virtuelle Kontakte persönlich treffen.
Die Keynote von Sebastian Hamann gab einen Ausblick in die weitere Planung, wovon das internationale Wachstum, personelle Aufstockung und eine neue Dependance in New York nur ein kleiner Teil waren. Daneben ging es vor allem bei Daniel Nögel um neue Features, wie den Flow Builder, zeitlich verzögerte Flows, etwa um Bewertungsformulare erst nach einer Wartezeit abzusenden, in der der Kunde die Ware retournierten kann, neue Metriken für kundenindividuelle Preise, Freigabeprozesse von Contentseiten, der neuen Enterprise Cloud für SaaS und PaaS Lösungen von Enterprise Installationen, Device spezifischem Content (hochauflösende Videos kann man künftig für die mobile Ansicht durch low-res Videos oder Bilder ersetzen) und vieles mehr. Stefan Hamann zeichnete die besten Plugins im Shopware Store aus, unter anderem eine neue Adressvalidierung durch den Partner Kraftware, der auf Basis von Google Adressen eine unterstützte Adresseingabe ermöglicht und so Fehladressen minimiert.
Die Shopware United gab Einblicke in deren Veranstaltungen, Aktivitäten und Pläne und ermutigte auf dem Weg, sich der Vereinigung von Partnern im Shopware Universum anzuschließen.
Insgesamt zeigte sich mal wieder, dass Shopware nicht nur mit der neuen Unterstützung durch Branchengrößen wie Ben Marks oder Marcus Diekmann, sondern auch einer klaren Vision auf einem sehr guten Weg ist, die Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben.
Ziemlich eindrucksvoll war auch der Vortrag von Laura Winterling, CEO von Space Time Concepts, ehemalige Astronautenausbilderin (ESA), Pilotin und Rettungssanitäterin, die einen Einblick in die Astronautenausbildung, Recruiting und die benötigten Skills bot. Denkt man allgemein, dass es hier vor allem darauf ankommt, dass Astronauten KEINE Fehler machen dürfen, ging es viel eher darum, dass nicht Perfection, sondern Excellence im Mittelpunkt steht. Das Ziel ist also nicht, keine Fehler machen zu dürfen und sich dadurch Angst und Zweifel einstellen, sondern zu akzeptieren, dass Fehler passieren können, wenn man Entscheidungen trifft, diese zu akzeptieren und den Mut zu haben, sich den Konsequenzen entgegenzustellen. Wen eine ähnliche Situation bei der Softwareentwicklung der ersten Apollo Mondfahrtprogramme interessiert, dem sei die Geschichte von Margaret Hamilton ans Herz gelegt, unter Anderem nachzulesen unter https://www.dpma.de/english/our_office/publications/ingeniouswomen/apollosfrauen/margarethamilton/index.html.
Weiter ging es mit Ken Hughes, der schon 2019 live dabei war, der Kundenbeziehungen mit einer Liebesbeziehung vergleicht und lustige eigene Erfahrungen, Marketing Best Practices und Tipps mitgibt, wie berufliche und private Beziehungen gefestigt werden können. Schon erstaunlich, wie eng beides beieinander liegt, sich die Sprache aber doch teilweise fundamental unterscheidet. Denn wer würde schon Worte wie „Rückgewinnung“ oder „Treueaktionen“ in einer privaten Beziehung benutzen, in der es kriselt?
Last but not least stand der Fireside Talk mit Dirk Nowitzki an. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich 2011 in China in der Uni saß und auf CCTV die NBA Finals geguckt hab' und die Mavericks NBA Meister und Dirk Nowitzki MVP wurden! As time goes by... Ihm wird nachgesagt, dass er auf dem Boden geblieben ist und so präsentierte er sich auch in dem Gespräch. Man erlebte keinen abgehobenen Weltstar, sondern einen gutgelaunten Menschen im Sabattical „in between 2 projects“. Und so ging es um seinen Karriereweg, Risiken, die er eingegangen ist, was er aus Fehlern gelernt hat, wie er sich selbst motiviert und was er seinen Kindern mitgeben will.
Echt ein guter Typ und ein würdiger Abschluss für den Shopware Community Day 2022. Danach ging es noch mit vielen Teilnehmern zur Aftershow Party, auf der man sich mit anderen Partneragenturen austauschen konnte und den Tag bei einem Bierchen Revue passieren ließ. Ob alle Besucher nach dem Event aus dem verwinkelt gebauten Club wieder herausgefunden haben, das zeigt sich spätestens beim SCD 2023.